Natur

Die Natur rund um Ratzeburg folgt den gleichen Naturgesetzen wie überall auf der Welt.
Durch Fotosynthese, den Wandel der Jahreszeiten und den Stoffwechsel werden die Erscheinungen der Natur auch in unserer Heimat geprägt. Leider nimmt auch der Mensch immer größeren Einfluss auf die Natur, oft mit verheerender Wirkung.

Um Natur zu pflegen und den natürlichen Kreislauf in einem Ökosystem zu erhalten, muss man von dem Kreislauf etwas verstehen.
So ist es zum Beispiel natürlich und durchaus wünschenswert, wenn die Bäume mit der Zeit ihres Werdens zunehmend in einen See hineinwachsen oder sogar hineinfallen. Ihre Baumkronen bauen dann einen neuen Lebensrhythmus auf. In ihnen siedeln sich oft Haubentaucher und Blässhühner mit ihren Nestern an. Außerdem bieten sie auch einen Schutz im Wasser für kleinere Fische. Wegen der vielen kleinen Verästelungen kommen Raubfische und auch größere Wasservögel nicht an die kleinen Fische heran.
Daher wird dort auch sehr oft Fischlaich zurückgelassen.

Bäume die im Wassergebiet gut gedeihen, sind zum Beispiel Birken und Weiden.

Da aber einige Menschen es für unordentlich oder unpraktisch halten, werden die meisten Bäume sofort gefällt, wenn sie eine Schräglage zum Wasser hin entwickeln und danach gleich weggeschafft, doch damit werden auch die beschriebenen Lebensräume entfernt.

Thomas Neuman sagte dazu, dass zwar viele Menschen für Natur sind, aber dass es nur wenige gibt, die etwas davon verstehen.

Auch Fichten können ein Beispiel dafür geben, wie ein künstliches geschaffenes Ökosystem Schaden anrichten kann.
Fichten werden im Naturschutzgebiet „Salemer Moor“ nicht gerne gesehen, denn ihre Nadeln versäuern den darunter liegenden Boden, so dass dort die Erde unfruchtbar wird.

Borkenkäfer hingegen ernähren sich von dem säuerlichen Holz der Fichte. Dies wird in diesem Fall nicht ungern gesehen, denn wenn eine Fichte stirbt, wächst an Ort und Stelle des nicht mehr so säuerlichen Bodens viel mehr, als vorher möglich war.

Efeu wiederum wächst erstaunlicherweise sehr selten in natürlichen Wäldern weil es auf dem schattigen Waldboden nur ungenügend Licht findet. Häufig ist er dagegen in bewohnten Gebieten. Man sieht ihn dort an Büschen, Sträuchern und Bäumen, manchmal sogar an Gebäuden.

Wenn ein Baum krank ist, und der Efeu stark wuchert, kann ein solcher Baum umstürzen. Im Winter können bei stark efeubewachsenen Bäumen durch den Schneefall und dass durch entstehende, enorme Gewicht des Schnees dessen Äste abrechen. Auch dadurch ist das Leben efeubewachsener Bäume gefährdet.

Spätestens wenn der Efeu in die Krone wächst, sollte er entfernt werden, rät deshalb der Naturschutzexperte Thomas Neumann von der angesehenen Naturschutzorganisation WWF.

Diese Kletterpflanze hat allerdings auch mehrere gute Seiten. Er sorgt dafür, dass Vögel mit Schutz und Unterkünften versorgt sind und verschönert karge oder hässliche Häuserfronten.

In Ratzeburg gibt es die verschiedensten Baumarten, die wichtigsten werden hier noch einmal vorgestellt.

In Ratzeburg gibt es u.a. die Sommer- und die Winterlinde. Die Sommerlinde wird bis zu 40m hoch, ihre Früchte werden 8-10mm lang. Die Färbung der Blätter ist im Frühling und Sommer hell- bis dunkelgrün und im Herbst goldgelb bis braun. Ebenso verhält sich die Färbung mit den Blättern der Winterlinde. Diese kann jedoch nur bis zu 30m hoch werden. Ihre Früchte werden allerdings 5-8mm groß.

Auch die Vogelkirsche ist in Ratzeburg heimisch. Sie wird normalerweise 20m, manchmal aber auch 30m hoch. Sie ist kurzstämmig und rundkronig, im Bestand mit langen, astfreien Schaft und hoch angesetzter Krone. Die Blätter sind vom Frühling bis Sommer hellgrün, im Herbst werden sie rot oder gelb. Die Kirschen werden 1-1,5cm groß. Wenn sie reif sind, nehmen sie eine dunkelrote Färbung an.

Außerdem sind hier Roteichen vertreten, die zur Familie der Quercus rubra L. (dt. Buschgewächse) gehören. Sie werden in den meisten Fällen 30, manchmal aber auch bis zu 50m hoch. Ihre Blätter sind mit Zacken versehen und werden 10-25cm lang sowie 5-15cm breit. Im Frühling und Sommer sind diese Blätter mittel- bis dunkelgrün gefärbt; im Herbst orange, braun, gelb und scharlachrot. Die Eicheln sind rundförmig und gedrungen. Sie sitzen in einem schlüsselförmigen Fruchtbecher.

Die Edelkastanie, die es hier sehr häufig gibt, gehört zur Familie der Castanea sativa Mill. (dt. Buchengewächse). Edelkastanien werden bis 30m hoch und ihre Blätter 10-25cm lang. Die Früchte sind ledrig braun und glänzend. Sie sind 2-3cm im Durchmesser und von faustgroßen Fruchtbechern umgeben. Diese Fruchtbecher sind mit Stacheln geschützt.

Der Haselnuss, der zur Familie der Corylus avellona L. (dt. Birkengewächse) gehört, wird bis zu 6m hoch. Seine Blätter sind herzförmig und 6-13cm lang. Im Sommer und Frühling sind sie grün, im Herbst jedoch dunkelrot. Die Früchte sind einsamige Nüsse, diese sind jedoch essbar.

Die Moorbirke, die Betula pubescens (dt. Birkengewächse), wird bis zu 20m hoch. Ihre Blätterlaufen spitz zusammen, werden 3-5cm lang und sind grün. Im Herbst werden sie jedoch gelb bis braun.

Ebenfalls hier vertreten ist die Silberlinde. Sie gehört zu den Sahix alba L. (dt. Weidengewächse). Ihre Blätter sind lang zugespitzt und werden 5-10cm lang. Die Silberweide wird ca. 28m hoch.

Der sog. Griechische Ahorn, der zur Familie der Acer heldreichii Orph. (dt. Ahorngewächse) gehört, wird bis zu 15m hoch. Die Blätter werden bis zu 14cm lang und etwa ebenso breit. Sie sind oft fast bis zum Grund eingeschnitten, 5lappig und am Rand unregelmäßig, grob gesägt. Die Blätter sind gelb bis hellgrün. Im Herbst werden sie dunkelgelb, dunkelrot und rot.

Der Feldahorn, angehörig zur Acer campetsre L. (dt. Ahorngewächse) wird meist bis zu 12m; in seltenen Fällen bis zu 20m hoch. Die Blätter sind  5-10cm breit und 4-8cm lang. Ihre Färbung ist vom Frühling bis Sommer dunkelgrün; im Herbst jedoch gelb oder rot.

Ebenfalls vertreten sind die Ebereschen. Sie gehören zur Familie der Sorbus aucuparia L. (dt. Posengewächse). Sie wird meist 15m, manchmal sogar 20m hoch. Ihre Blätter sind 10-20cm lang und 2-6cm breit. Diese sind dunkelgrün, ab dem Herbst jedoch dunkelrot oder gelb.

Die Waldkiefer, die hier ebenfalls vertreten ist, und auch Föhre oder Forche genannt wird, gehört zur Familie der Pinus sylvestris L. (dt. Kieferngewächse). Sie ist ein bis zu 40m hoher Nadelbaum; dessen Nadel dunkelgrün sind. Diese sind außerdem 3-7cm lang, steif und zugespitzt. Die Nadeln können 3-6 Jahre alt werden.

Die Nordmannstanne, die zur Familie der Abies nordmanniana (dt. Kieferngewächse). Sie wird 30m, in ihrer Heimat (Mitteleuropa) sogar 60m hoch. Ihre Nadeln stehen dicht, die oberen nach vorne gerichtet. Sie werden 2-3,5 cm lang und sind in allen Grünschattierungen gefärbt.

(Quelle: Informationen von Thomas Neumann vom WWF.)