Ratzeburg wurde das erste mal 1062 n. Chr. urkundlich erwähnt. In der Urkunde ist vermerkt, dass Heinrich der Dritte die Stadt dem Herzog Otto von Sachsen schenkte. Schon damals hieß die Stadt Ratzeburg – nach dem legendären Gründer, dem slawischen Fürsten Ratibor, genannt Ratse.

Um 1044 kam die Christansierung auch in unsere Stadt. Der christliche Oberfürst Gottschalk berief den Mönch Ansverus, um das Kloster der St. Georgsbergs zu gründen.

Im Jahre 1066 n. Chr. Erhoben sich die Slawen noch einmal und vernichteten alle christlichen Bauten um Ratzeburg. Der Mönch Ansverus wurde dabei getötet.

1093 wurden die Ostslawen jedoch endgültig von den Sachsen vertrieben. Ihr Tempel, der sich auf dem Gebiet des heutigen Domes befindet, wurde zerstört. Auch die angeblich 1000 Jahre alten Eichen wurden gefällt.
Heinrich der Löwe stellte der Kirche das Gelände zur Verfügung, auf dem heute der Dom steht. Zum Andenken errichtete man den Heinrichstein.

1143 belehnte Heinrich der Löwe den Grafen von Bodewide mit der Festung. Der Löwe war sein Symbol.
Er ersetzte die slawische Ringburg durch eine neue Steinburg, von der heute noch Teile zu sehen sind.

Um das 1300 wurde außerdem noch ein zusätzlicher Polabenschutz errichtet.

Nach dem Sturz von Heinrich dem Löwen gelangte die Grafschaft zusammen mit Lauenburg in die Herrschaft der Askanier und wurde zum Herzogtum Lauenburg vereinigt.

Nach dem das askanische Haus ausgestorben war, ging das Herzogtum 1689 an Lüneburg – Celle. Als diese begannen die Stadt zu befestigen, empfand dies der dänische König Christan, der Zweite, als Bedrohung.

1693 rückte er mit 1.200 Mann gegen die Stadt vor. Unter ihrem Kanonenbeschuss wurde die Stadt fast völlig zerstört. Lediglich fünf Häuser, an die heute noch der Straßenname Fünfhausen erinnert, sowie der Dom und die Stadtkirche wurden vom flächendeckenden Beschuss verschont. Erst nach mehreren Verhandlungen zogen die Dänen wieder ab und die Stadt konnte erneut aufgebaut werden. Zum Zeichen des Wiederaufbaus und einer besseren Zukunft pflanzten die Ratzeburger eine Linde auf dem Marktplatz, die noch heute dort steht.

Zwischen 1803 und 1809 mussten die Bürger von Ratzeburg etliche Plünderungen durch Französische, Schwedische, Dänische und Preußische Truppen erdulden. Es war eine schwere Zeit für die Menschen, zerrissen von Kriegswirren und wechselnden nationalen Zugehörigkeiten. Eine Zeit lang gehörte sie dem Französischen Kaiserreich an, nur wenige Wochen darauf wurde sie dann im Wiener Kongress, Dänemark zugesprochen.

Alle Festungsanlagen wurden abgerissen. Statt dessen wurden Straßen gebaut, anstelle der langen Brücke entstand der Königsdamm.

Das Rathaus am Marktplatz wurde 1843 eingeweiht.

1848 wurde die lauenburgiche Gelehrtenschule gebaut.

1851 kam die Lübeck – Büchener Eisenbahnlinie dazu.

1865 wurde das Herzogtum Lauenburg unter Wilhelm des Ersten preußisch. Ratzeburg wurde Garnison der lauenburgischen Jägerbataillons Nr. 9.   

Gegen 1867 wurde Schleswig und Holstein in die preußische Monarchie eingegliedert.

Entgegen sich hartnäckig haltender Gerüchte wurde Ratzeburg von den Zerstörungen des zweiten Weltkriegs vollkommen verschont und erst das in den sechziger Jahren einsetzende Sanierungskonzept der Stadt Ratzeburg begann die bis dahin vollkommen erhaltene Altstadt zu zerstören.

1945 wurde Ratzeburg an die Engländer und die Russen übergegeben. Der Teil der Domhalbinsel war russische Besatzungszone, der andere Teil war englische Besatzungszone.

Durch die vielen Flüchtlinge verdoppelte sich die Einwohnerzahl auf nahezu 12000.

Bis heute hat sich die Einwohnerzahl dann nur noch auf rund 13000 erhöht.

(Quelle: Buch ,,Ratzeburg und seine Umgebung“ , S.12 bis 16)